In den zwei bisherigen Corona-Jahren gab es in Deutschland laut einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) einen Wertschöpfungsausfall in Höhe von rund 350Mrd.€. Dabei sei es über die vergangenen acht Quartale zu Konsumeinbußen von 270Mrd.€ gekommen. Hätte es die Pandemie nicht gegeben, dann wären laut IW die Investitionen um rund 60Mrd.€ höher ausgefallen. Pandemiebedingte Staatsausgaben und vor allem der Außenhandel hätten im zweiten Corona-Jahr die gesamtwirtschaftlichen Einbußen merklich abgedämpft. Zu Beginn der Pandemie führten die Lockdown-Maßnahmen zu Problemen bei Produktionsprozessen und störten Lieferungen im In- und Ausland. Hinzu kamen Kosten durch eingeschränkte Konsummöglichkeiten und vorsichtige Kunden. Im zweiten Quartal 2020 sackte das reale BIP verglichen mit dem Vorjahr um 11% ab. Im weiteren Verlauf der Pandemie sorgten zwischenzeitlich gesunkene Infektionszahlen immer wieder für Hoffnung auf eine dauerhafte Erholung. Die sei jedoch durch erneute Infektionswellen getrübt worden. Im zweiten Corona-Jahr seien Probleme bei Lieferketten entscheidend gewesen: Fehlende Bauteile machten besonders der Automobilindustrie zu schaffen, die Produktionslücke in der gesamten Industrie wuchs laut IW-Angaben wieder auf 7,5% an. Obwohl Staatsausgaben und die Erholung im Außenhandel die Verluste abschwächten, werde es voraussichtlich auch in den kommenden Monaten zu Einbußen kommen. Allein im ersten Quartal 2022 könnte sich die Corona-Bilanz um weitere 50Mrd.€ verschlechtern.
Thematik:
Allgemein | Aktuelle Herausforderungen der Industrie: Entwicklungen, Aktivitäten, Maßnahmen
Ausgabe:
der-maschinenbau.de 2020
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.