Großanlagenbau: Auftragsrückgang in 2020, positive Aussichten für 2021

Bild: VDMA e.V.

Die von den Mitgliedern der VDMA-Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau (AGAB) verbuchten Auftragseingänge für 2020 lagen mit 11,9Mrd.€ um 35% unter dem Vorjahresniveau. Während der Rückgang im Inland innerhalb der üblichen Schwankungsbreite blieb, gab es im Export Einbußen von über 40%. Die pandemiebedingten Verschiebungen von Investitionen betrafen in erster Linie das Neuanlagengeschäft und konnten durch die Nachfrage nach Modernisierungen und Services nicht ausgeglichen werden. Auftragsbestände aus wirtschaftlich erfolgreicheren Jahren halfen den Unternehmen, Umsätze zu erzielen, die auf Vorjahresniveau lagen (16,3Mrd.€).

Die inländischen Bestellungen sanken im Berichtszeitraum um 9% auf 3,2Mrd.€. Positive Impulse gingen von der steigenden Nachfrage nach Chemieanlagen und Kraftwerken aus. Im Kraftwerksbau erreichten die Bestellungen mit 1,1Mrd.€ sogar den höchsten Wert seit 2014. Im Ausland kam es 2020 zu einem erdrutschartigen Nachfrageeinbruch. Die Bestellungen fielen um 42% auf 8,6Mrd.€ und sanken damit auf das Niveau des Wendejahres 1989. Von dieser Entwicklung waren – mit Ausnahme Osteuropas – alle Regionen in ähnlich starkem Ausmaß betroffen.

Aktuell beschäftigen die VDMA-Großanlagenbauer 48.600 Personen an ihren Standorten in Deutschland und Österreich, das sind rund 5.000 Beschäftigte weniger als im Vorjahr (2019: 53.800).

Die Mitglieder der AGAB sind optimistisch, dass es 2021 wieder bergauf geht. Mehr als 90% der Unternehmen gehen von konstanten oder steigenden Bestellungen im laufenden Jahr aus.