Zeit für Engineering 4.0

Automatisierungsprojekte im IoT-Zeitalter managen

Zeit für Engineering 4.0

‚Never touch a running system‘ ist ein ungeschriebenes Gesetz im Maschinen- und Anlagenengineering. Das macht die Weiterentwicklung von einmal installierten Maschinen und Anlagen schwierig, obwohl die Forderung danach beständig zunimmt. Der Grund dafür ist einfach beschrieben: Individualisierte Produkte zum Preis von Massenprodukten können nur durch eine flexible Produktion erreicht werden. Höchste Zeit also, die ungenutzten Potenziale im Engineering zu heben. Der Artikel zeigt, wie die Open Web Automation-Lösung (OWA) von logi.cals dabei hilft, Automatisierungsprojekte im Zeitalter von Industrie 4.0 und dem Industriellen Internet der Dinge erfolgreich zu gestalten.

Logi.CAD 3 ist das bewährte SPS-Programmiertool von logi.cals und Bestandteil der OWA-Plattformentwicklung. Bild: logi.cals GmbH

Das Engineering ist heute noch immer dominiert von Einzelplatz-Systemen, die auf einem PC laufen – meist unter einem Windows-Betriebssystem. „Mit den bestehenden Engineering-Werkzeugen, wie sie seit vielen Jahren in der Automatisierungswelt verbreitet sind, werden Programmierer und Integratoren den hohen Anforderungen zunehmend nicht mehr gerecht. Es kommt aber darauf an, Automatisierungslösungen proaktiv, flexibel, effizient und zukunftssicher für die Geschäftsmodelle von Morgen zu gestalten“, ist Michael Plankensteiner überzeugt. Er ist CEO der Automatisierungssoftware-Schmiede logi.cals, einem der Pioniere der softwarebasierten Steuerungstechnik.

OWA-Architektur für Steuerungshersteller Bild: logi.cals GmbH

‚Never Touch a Running System‘

Heutige Entwicklungsprozesse orientieren sich stark an der verbauten Hardware. Das Projekt wird für diese Hardware programmiert und in Betrieb genommen. Zu diesem Zeitpunkt – davon wollen wir ausgehen – ist das eine wirklich gute Automatisierungslösung. Ist die Anwendung (Produktionslinie oder einzelne Maschine) erst einmal im Betrieb, wird so wenig wie möglich an ihr und ihrer Programmierung verändert – Anwender lernen mit Kompromissen zu leben. Das ist jedoch längst nicht mehr zeitgemäß, erläutert Michael Plankensteiner. Kunden wollen sich heute weiterentwickeln können, ohne ständig ihren Produktionspark zu erneuern. Für die Automatisierungstechnik bedeutet dies, dass sie sich mit den Anforderungen des Kunden entwickeln muss – ganz so, wie man es heute von den Smart Devices gewohnt ist, die durch Software-Updates neue Funktionen bereitstellen. Die Möglichkeit, Software-Updates einzuspielen, erwarten Kunden heute von ihren Produkten, so der CEO von logi.cals weiter: „Niemand würde heute ein Fernsehgerät kaufen, für das nicht regelmäßig Updates bereitstehen. Bei unseren Mobiltelefonen ist das jedem Benutzer klar, aber es gilt eben auch für unsere Sportuhr, unseren Staubsauger-Roboter oder für die smarte LED-Beleuchtung. Der Anwender profitiert durch bessere Software in Form von Qualität und Funktionalität. Das gibt den Käufern das gute Gefühl, ein Produkt zu besitzen, das stets auf dem aktuellen Stand der Technik ist.“

Auswertung automatisierter Programmtests mit logi.CAD 3 Bild: logi.cals GmbH

Qualität und Sicherheit

Offensichtlich ist, dass ein permanent gepflegtes System deutlich höhere Qualitätsanforderungen erfüllt als konventionelle Systeme, die einmal erstellt werden und dann im Wesentlichen nur noch Bug-Fixes erhalten. Diese Konzepte sind zunehmend überholt“, erläutert Herr Plankensteiner. „Schon aufgrund der sich permanent ändernden Security-Anforderungen müssen heutige Systeme mit geringem Aufwand fortgeschrieben werden können.“ Tatsächlich sind Automatisierungslösungen zunehmend Bestandteil des industriellen Internets der Dinge, denn daraus ergeben sich für Betreiber und Anwendung vielerlei Vorteile. Wer die daraus entstehenden Security-Anforderungen allerdings ignoriert, wird im Falle eines erfolgreichen Cyber-Angriffs unter Umständen viel Lehrgeld zahlen müssen. Das Einspielen von Sicherheitsupdates ist also ein Prozess, der schon heute zum Betrieb einer wie auch immer gearteten Automatisierungslösung gehören muss. „Das sollte bei Maschinen oder in der Gebäudeautomation eigentlich so einfach sein wie bei meinem Handy oder bei meinem Fernseher“, sagt Herr Plankensteiner. „Ist es aber nicht, weil die heutigen Abläufe mit den PC-basierenden Engineering-Systemen nicht optimal dafür geeignet sind“.


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