Motor Control Platform

Quickstart Plus

Dunkermotoren bedient auch Wünsche, die vom Standard abweichen. Das sind z.B. mehr als zwei Festdrehzahlen, digitale Ausgänge, die bei einer Kombination von Ereignissen schalten, oder die kundenspezifische Zuordnung von digitalen Eingängen zu bestimmten Funktionen. Dafür waren bisher entweder Firmware-Anpassungen notwendig oder es wurden Motoren mit leistungsfähigeren Prozessoren eingesetzt. Mit der MCP wurde die Quickstart-Plus-Funktion für dMove- und dPro-Motoren eingeführt, die es Kunden erlaubt, solche Anpassungen selbst durchzuführen. Digitalen Eingängen können frei Funktionen zugeordnet werden. So kann einer Kombination von digitalen Eingängen eine Festdrehzahl zugeordnet werden, der nächsten Kombination eine Position, einer weiteren Kombination ein Maximalstrom, der das Drehmoment des Motors begrenzt. So sind mit einem einfachen und kostengünstigen Motor standardmäßig Funktionen möglich, die bisher nur programmierbaren Motoren vorenthalten waren. Eingestellt werden die Parameter und die Zuordnung bei Inbetriebnahme und Service in der Software Drive Assistant 5. Nicht nur die Eingänge können frei konfiguriert werden, sondern auch die Ausgänge. Es gibt eine Vielzahl von Abweichungen vom Normalbetrieb, z.B. Spitzenstrom überschritten, Schleppfehler, Übertemperatur oder Unterspannung. Nicht in jeder Anwendung müssen alle diese Zustände auch angezeigt werden. Wenn z.B. bewusst die Leistungsspannung eines Motors abgeschaltet wird, soll die erkannte Unterspannung nicht als Fehler interpretiert werden. Mit Quickstart Plus, einer neuen Standardfunktion, kann frei gewählt werden, welche Zustände als Fehler nach außen gegeben werden und welche nicht. Die Fehlermeldung kann dann auf beliebige digitale Ausgänge gelegt werden. Wird noch mehr Flexibilität benötigt oder soll der Motor komplette Aufgaben autonom ausführen, dienen MotionApps der richtigen Programmierung.

Motion Apps

Mit MotionApps lassen sich Funktionen von Motoren individuell gestalten. Soll der Motor einfach nur nach jeder vollen Stunde 4,5 Umdrehungen gegen den Uhrzeigersinn drehen? Soll er aus Gewicht, Länge und Geschwindigkeit eines Gegenstandes ein Bremsprofil berechnen, sodass der Gegenstand genau mittig auf einem angetriebenen Band zum Stehen kommt? Soll er eine komplette Verpackungsstation inklusive einiger Sensoren, Bänder und anderer Hilfsmotoren steuern? Das alles ist mit MotionApps möglich. Dabei handelt es sich um Motor-Ablaufprogramme, die ein Programmierer für bestimmte Kundenanwendungen schreibt. Dabei kann er auf einen großen Vorrat an Motorparametern, Rechenfunktionen und logischen Verkettungen zurückgreifen. Er kann Ablaufschleifen programmieren, die unter bestimmten Bedingungen unterbrochen werden, Tabellen definieren, die angeben, welche Aktion unter welchen Bedingungen durchgeführt werden sollen, oder Befehle an andere Geräte schicken und Rückmeldung von diesen Geräten erhalten. Bei so viel Programmierfreiheit können auch Fehler passieren. So kann der Motor auf einmal stehen bleiben oder unvermittelt die Drehzahl ändern, wenn der Programmierer das nicht erwartet. Ein Bug hat sich dann in das Ablaufprogramm eingeschlichen. Daher bietet die Entwicklungsumgebung, in der die MotionApps geschrieben werden, ein sogenanntes Debugging-Tool. Damit kann das Ablaufprogramm an jeder beliebigen Stelle gestoppt und die Parameter ausgelesen werden. So können Fehler komfortabel und schnell gefunden und behoben werden. Auch wenn viele BG-Motoren mit integrierter Elektronik nach über 20 Jahren optisch heute noch fast gleich aussehen, ist das Innenleben nicht mehr wiederzuerkennen. Neben einer neuen Elektronik mit leistungsfähigem Prozessor beinhalten die Motoren Softwarefunktionen, die vor 20 Jahren noch nicht denkbar gewesen wären.