Vertrauen ist gut, prüfen ist besser


Sicherheitssteuerung prüfen

Dennoch gilt: Vertrauen ist gut, prüfen ist besser. Eine Prüfung durch den Ersteller ist in diesem Sinne empfehlenswert, insbesondere mit Blick darauf, ob das Parameter-File korrekt geöffnet worden ist und, ob die Checksumme mit der Angabe in der Software übereinstimmt. Dass die Eingaben korrekt eingegeben sind, bleibt jedoch in der Verantwortung des Bearbeiters. Jeder aktiven Safe-Motion-Funktion ist an dieser Stelle eine Excel-Seite zugeordnet, auf der die Funktion, der Test und gegebenenfalls die typische Problemstellung erläutert sind. Prinzipiell findet sich auf einer Excel-Seite eine Funktion wieder. Nur die wenig komplexe Funktion SDI (Sichere Drehrichtung) weicht hier ab: Ihr müssen gegebenenfalls zwei Funktionen zugeordnet werden und damit auch zwei Excel-Seiten, je eine für den Links- und eine für den Rechtslauf. Der nochmalige Test der SDI-Funktion steht für einen wichtigen Aspekt der Validierung: Nämlich nicht nur die eigentliche Parametrierung des Aktors, das heißt des sicheren Antriebs, sondern auch die Parametrierung der Sicherheitssteuerung muss getestet werden. Denn die korrekte Funktion einer parametrierten Funktion liegt zwar in der Verantwortung des Hersteller einer Komponente. Die Verantwortung für Schaltung bzw. Parametrierung jedoch in der des Maschinenhersteller.

Verhaltensmuster geben Aufschluss

Die einzelnen Seiten geben eine gute Hilfestellung, um Funktionen zu testen. Sie illustrieren das typische Verhalten, vor allem ob jeweils von einer positiven auf eine negative Drehrichtung umgeschaltet werden kann. Hier gibt es auch genaue Angaben zur Einstellung der Speicheroszilloskope und dazu die Möglichkeit, das erstellte Bild per Mausklick einzufügen. Pro Funktion und Grenzverletzung wird ein Bild in die Dokumentation eingefügt. Anschließend muss eine Checkliste durch den Prüfer selbst erstellt werden, die einen Vergleich der Bilder und des Verhaltens der Antriebsachse auflistet. Das legt die Frage nahe, warum hier kein vollautomatischer Prozess möglich ist. Die Antwort: Nur, was parametriert ist, kann nachvollzogen werden. Sollte aber ein Getriebefaktor falsch an- bzw. eingegeben sein, würde sich bei jeder automatischen Prüfung dieser Fehler durchziehen und schließlich durch das System ein OK gegeben werden, das nicht dem tatsächlichen Ergebnis der Prüfung entsprechen würde. Schließlich müssen nun noch in einer Übersicht die Ergebnisse zusammengefasst und mit allen notwendigen Daten angezeigt werden. Ausgedruckt und mit der notwendigen Unterschrift durch den Prüfer, muss dieses Dokument zehn Jahre aufbewahrt werden. Eine Dokumentation erleichtert in vielerlei Hinsicht Maschinenbetreibern die Umsetzung der Sicherheit ihrer Maschinen. Denn wird zu einem späteren Zeitpunkt ein Umbau der Maschine vorgenommen, kann dies anhand der Unterlagen erfolgen, sodass nur eine Modifikation notwendig würde. Aber: Ohne Unterlagen ist oft eine vollständige Neuerstellung notwendig – mehr Zeitaufwand, mehr Kosten, weniger Effizienz der Maschine sind die Konsequenz. n Artikelserie Safe Motion im SPS-MAGAZIN


  • Durchbruch 
in der Datenvisualisierung

    Durchbruch in der Datenvisualisierung