Für alle vom französischen Staat finanzierten öffentlichen Gebäude in Frankreich gilt seit 2022 die Vorgabe, dass sie zu 50 Prozent aus Holz bestehen müssen. Damit ist Frankreich ein Vorreiter bei der Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs. Umso wichtiger ist es, Holzbauteile für die Architektur so wirtschaftlich wie möglich zu verarbeiten. Hier kommt die Krüsi Maschinenbau AG aus Schönengrund im Schweizer Kanton Appenzell Ausserrhoden ins Spiel. Das Unternehmen ist seit sechs Jahrzehnten ein weltweit aktiver Anbieter von hochwertigen Anlagen für die Holzbearbeitung. „Wir haben seit den 1960er Jahren mehr als 3.100 Maschinen in 38 Länder verkauft“, so Urs Iseli, Geschäftsleiter von Krüsi Maschinenbau. „Viele davon werden durchgehend im Drei-Schicht-Betrieb genutzt und das teilweise unter extremen klimatischen Bedingungen.“ Mit dem Maschinencenter PowerCut MC-15 setzt das Unternehmen jetzt einen neuen Standard für die effiziente Holzbearbeitung.
6-Seiten-Bearbeitung in einer Aufspannung
Die MC-15 sägt, fräst und bohrt als Durchlaufmaschine Holzbauteile beliebiger Länge in einer Aufspannung von allen sechs Seiten. Standardmäßig sind die Be- und Entladestationen auf Bauteile bis 8.000mm Länge ausgelegt. Dies wird allerdings individuell an die Kundenanforderungen angepasst. Der Durchlass nimmt Bauteile bis zu 1.300mm Breite und bis zu 300 Höhe auf.
Für die Bearbeitung kann die Anlage mit bis zu sechs frei schwenk- und drehbaren 5-Achs-Säge- und Fräsaggregaten ausstattet werden. Die ein, zwei oder vier Spindeln der patentierten Fräsaggregate halten genügend Werkzeuge bereit, so dass während der Produktion keine Werkzeugwechsel notwendig sind. Das Maschinencenter steuert simultan in Mehrkanaltechnik die Achsen an. Während die Säge beispielsweise eine Schwalbenschwanzverbindung herstellt, bringt sich ein Fräsaggregat bereits für den nächsten Bearbeitungsschritt in Stellung. Dadurch reduziert die Maschine die Span-zu-Span-Zeiten. Im Zuge einer Smart-Factory-Potenzialanalyse für ihren Kunden KSB identifizierte die Managementberatung NEONEX Opti mierungschancen bei der Beschaffung der Lieferantendokumentation sowie der Erstellung von Unterlagen zur Qualitätsprüfung entlang der Supply-Chain. ‣ weiterlesen
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Hydraulik einbaufertig geliefert
Sämtliche Aggregate sind an einem Querbalken montiert. Dieser verfügt in der Z-Achse über einen hydraulischen Gewichtsausgleich. „Damit bewegen wir nur Masse, aber kein Gewicht“, hebt Urs Iseli hervor: „Ich kann die bis zu drei Tonnen Gewicht mit dem kleinen Finger bewegen.“ Bei der Hydraulik arbeitet Krüsi seit Jahrzehnten mit Bosch Rexroth zusammen. „Kompaktaggregat, Speicher, den Steuerblock mit fünf verketteten Ventilen und die Hydraulikzylinder haben wir gemeinsam mit den Spezialisten von Bosch Rexroth ausgelegt und sie werden einbaufertig in die Montage geliefert“, betont der Geschäftsleiter, der seit 35 Jahren im Unternehmen arbeitet. Die Z-Achse wird über Zahnstangen und zentralgeschmierte Rollenschienenführungen von Bosch Rexroth von einem Gantry-Antrieb mit zwei Servoantrieben positioniert. Durch den Gewichtsausgleich kann Krüsi die elektrischen Antriebe wesentlich kleiner auslegen und erreicht dennoch eine hohe Dynamik. „Unsere Kunden reduzieren mit der MC-15 ihre Bearbeitungszeiten pro Werkstück um bis zu 15 Prozent“, rechnet der Geschäftsleiter vor. Den Geschwindigkeitsvorteil kombiniert die MC-15 mit einer Bearbeitungsgenauigkeit im Bereich von Zehntelmillimetern.
Automatisch individuelle Bauteile fertigen
Während NC-Maschinen in der Metallverarbeitung häufig große Stückzahlen identischer Bauteile fertigen, geht es bei Holzkonstruktionen um individuelle Bauteile. „Unsere Maschinen sind mit der BTL-Schnittstelle ausgerüstet“, beschreibt Urs Iseli die einfache Bedienung der MC-15. Architekten erstellen in ihren Planungsdateien die Holzliste und die Geometriedaten im BTL-Format. Das CAM-System erzeugt daraus den ISO-Code für jedes Bauteil und die Bediener legen nur die Bearbeitungsstrategie fest. Noch während ein Prozess läuft, prüft die Steuerung bereits die nächste Bearbeitung auf Kollisionsfreiheit. Wenn das fertige Bauteil nach links ausgeschleust wird, lädt die Maschine auf der rechten Seite hauptzeitparallel schon das nächste Rohteil und die Bearbeitung startet ohne Unterbrechung.