Speed-Starter für einfache Anwendungen

Inbetriebnahme in weniger als einer Minute

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In industriellen Anlagen sind in der Regel eine Vielzahl von Elektromotoren verbaut. Die meisten lösen dabei einfache Aufgaben: Sie müssen Gegenstände oder Flüssigkeiten von einem Ort zum anderen transportieren oder entsprechende Bearbeitungsschritte ausführen. Viele dieser Tätigkeiten finden in Logistikzentren sowie an Maschinen und Anlagen statt. Zudem gibt es unterschiedliche Wege, um einen Motor zu starten und zu betreiben. Für die Mehrzahl der Anwendungen kommen heute Frequenzumrichter zum Einsatz – insbesondere dann, wenn verschiedene Drehzahlen oder Sanftanläufe benötigt werden. Frequenzumrichter stellen komplexe Geräte dar, die zwar zahlreiche Funktionen beherrschen, sich aber oft als überdimensioniert erweisen. Denn bei den Applikationen, die aktuell am häufigsten vorzufinden sind, handelt es sich um simple Arbeiten, die meist lediglich zwei Festdrehzahlen oder eine Rampenfunktion mit einem Sanftstart und -auslauf des Motors erfordern.

 Die intuitive Bedieneinheit des Speed-Starters
Die intuitive Bedieneinheit des Speed-StartersBild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG

Alle Funktionen in einem Gehäuse

Der neue Speed-Starter aus der Produktfamilie Contactron bildet die Geräteklasse zwischen Motorstarter und Frequenzumrichter. Die kompakte Lösung, die eine intuitive Bedienung bietet, hat alle notwendigen Funktionen – und das in ein Gehäuse integriert: Direktstart von Asynchronmotoren, Wendestart, einen vollständigen Motorschutz, die Einstellung unterschiedlicher Geschwindigkeiten, Sanftanlauf und -auslauf des Motors sowie einen sicheren Halt durch Safe Torque Off. Das Gerät stellt dem Anwender viele Vorteile zur Verfügung, insbesondere das sichere Abschalten bis zur Sicherheitsstufe SIL3, PLe sowie Kat.4 aufgrund der eingebauten Safet-Torque-Off-Funktionalität (STO). Die kompakten Gehäuseabmessungen mit einer Baubreite von nur 35mm ermöglichen eine Platzersparnis im Schaltschrank. Darüber hinaus sorgt die einfache Verdrahtung für eine schnelle Installation und Inbetriebnahme. Vor diesem Hintergrund lässt sich mit dem Speed-Starter eine wirtschaftliche Lösung umsetzen, die sämtliche erforderliche Funktionen für verschiedene Drehzahlen und den Sanftanlauf umfasst.

In den häufigsten Applikationen müssen die sich drehenden und bewegenden Teile durch einen Not-Halt-Schalter sicher abgeschaltet werden können, beispielsweise wenn die Teile verklemmt sind oder im Kontext eines Notfalls. Allerdings darf ein Fehler nicht zum Verlust der Sicherheit führen, weshalb die Maschine oder Anlage redundant aufzubauen ist. Mit dem Speed-Starter der Baureihe Contactron lässt sich dies direkt erledigen. Zum sicheren Abschalten des Motors ist also kein zusätzliches Schütz notwendig. Auch auf der Steuerungsseite besteht die Option, über die Anschlüsse STO+ und STO- eine zweikanalige Abschaltung durchzuführen. Somit erreicht das Gerät die Sicherheitskategorien SIL3, PLe und Kat.4 – und das mit einem geringen Bauraum.

 Den Speed-Starter gibt es in unterschiedlichen Gehäusen.
Den Speed-Starter gibt es in unterschiedlichen Gehäusen.Bild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG

Einfache Anpassung der Einstellungen

Je einfacher und schneller eine Applikation installiert werden kann, desto weniger finanzielle Ressourcen muss der Maschinenhersteller aufwenden und desto wettbewerbsfähiger wird seine Lösung. Die Speed-Starter von Phoenix Contact erlauben die Inbetriebnahme in einer Zeitspanne von weniger als einer Minute. Das Motto lautet hier „connect, set, start“ oder auf Deutsch „Anschließen, Einstellen, Starten“. Um den Motor zum Drehen zu bringen, muss lediglich der Lastein- und -ausgang verdrahtet sowie ein Ansteuersignal auf eine einstellbare Festdrehzahl gelegt werden. Dann kann der Motor sofort seine Arbeit verrichten. Natürlich müssen sich die Einstellungen auf die jeweilige Anwendung anpassen lassen. Das geschieht über das einfach handhabbare Bedienkonzept, das sich aus einem Display, fünf LEDs, zwei Hoch- und Heruntertastern, einem Set-/Reset-Taster sowie einem Drehschalter zusammensetzt.

Im ersten Schritt ist der Nennstrom des Motors einzustellen, damit der Motor vor einer Überlast geschützt wird. Ein zusätzliches Motorschutzrelais muss folglich nicht mehr eingebaut werden. Dazu wird der Drehschalter einfach auf ‚Current‘ gedreht, der entsprechende Wert mit der Hoch- oder Heruntertaste eingegeben und anschließend mit der Set-/Reset-Taste gespeichert. Mehr ist nicht zu tun. Sobald der Nutzer einen Wert verändert, beginnt dieser im Display zu blinken. Nach dem Speichern wird der Wert durchgängig angezeigt. Die Rampenzeit – also die Zeit bis zum Hochlauf auf die eingestellte Drehzahl – lässt sich ebenfalls problemlos adaptieren. Zu diesem Zweck bewegt der Anwender den Drehschalter auf „Ramp“, gibt den neuen Wert – wie bereits bekannt – durch die Hoch- oder Heruntertaste ein und sichert ihn mit der Set-/Reset-Taste – fertig.

 Das Energieverteilsystem CrossPowerSystem mit Komponenten für modulare Schaltschränke.
Das Energieverteilsystem CrossPowerSystem mit Komponenten für modulare Schaltschränke.Bild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG

Leistungsklassen von 0,25 bis 1,5kW

Wird der Drehschalter auf ‚Status‘ gestellt, können elektrische Werte wie Frequenz, Strom, Spannung, Temperatur und weitere Daten abgelesen werden. Ist die Drehzahl anzupassen, lässt sich auch dies in der beschriebenen Form bewerkstelligen. Der Drehschalter wird auf ‚Speed1‘ verändert und danach der richtige Frequenzwert wieder mit der Hoch- oder Heruntertaste eingestellt und mit der Set-/Reset-Taste bestätigt. Anschließend blinkt die Drehrichtung in den LEDs, die sich ebenfalls mit der Hoch- oder Heruntertaste angeben und mit der Set-/Rest-Taste speichern lässt. Sollte eine zweite Geschwindigkeit erforderlich sein, wiederholt sich das Procedere: Drehschalter auf ‚Speed2‘ bewegen, Wert mit der Hoch- oder Heruntertaste festlegen und im nächsten Schritt mit der Set-/Reset-Taste bestätigen. Falls gewünscht, kann der Nutzer mit der Drehschalter-Position „Options“ weitere Einstellungen vornehmen.

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