Lizenzoptionen als Bestandteil von Geschäftsmodell und User Experience

Flexibel lizenziert und sicher

Bild: B&R Industrie-Elektronik GmbH

B&R hat über die vergangenen 40 Jahre nicht nur ein sehr umfangreiches und vielseitiges Automatisierungsangebot aufgebaut, sondern versorgt mit seiner Hard- und Software auch einen breitgefächerten Kundenstamm. Unter den Anwendern finden sich dynamische Startups genauso wie etablierte Industrieunternehmen. Gleichzeitig gilt es neu eingerichtete Automatisierungsbetriebe auf der grünen Wiese auszurüsten, wie auch Unternehmen mit heterogen Rechnerumgebungen, die im Laufe der Zeit gewachsen sind. Entsprechend schwierig schien die Suche nach einer passenden Schutz- und Lizenzierungslösung für die hauseigenen Produkte. Dennoch wurde eine technologische Basis gefunden, die alle Anwendergruppen passend abdeckt, nämlich CodeMeter von Wibu-Systems.

Mit Technology Guarding, basierend auf der CodeMeter-Lösung von Wibu-Systems, können Anwender Produkte und ihr Knowhow zuverlässig schützen.
Mit Technology Guarding, basierend auf der CodeMeter-Lösung von Wibu-Systems, können Anwender Produkte und ihr Knowhow zuverlässig schützen.Bild: B&R Industrie-Elektronik GmbH

Flexibilität und Sicherheit

Mit Technology Guarding von B&R können Maschinen- und Anlagenbauer ihr Knowhow und ihre Prozessdaten schützen. Sie haben die Möglichkeit, Lizenzen einfach zu verwalten und Betriebsstunden manipulationssicher zu zählen. Auch für die Verwaltung einzelner Optionen auf unterschiedlichen Maschinen können Anwender Technology Guarding nutzen. Denn Anlagenbetreiber sind in der Regel nicht bereit, Funktionen zu bezahlen, die sie nicht für ihre Anwendung gar nicht benötigen. Außerdem wollen Maschinen- und Anlagenbauer zusätzliche Funktionen nicht einfach kostenfrei zur Verfügung stellen. Sie müssen daher die Maschinenoptionen pro Kunde verwalten. Mit der Lösung von B&R lassen sich die jeweiligen Lizenzen pro Kunde zentral über einen Server verwalten und die Funktionalität an der Maschine über einen USB-Dongle sicherstellen. Technology Guarding wird in der Software Automation Studio programmiert und per USB-Stick an der Hardware umgesetzt. Bereits für Montage der Automatisierungshardware kann B&R den Dongle anbringen, sodass der Kunde die Komponenten etwa direkt an den Schaltschrankbauer liefern lassen kann.

Den USB-Dongle bringt B&R auf Wunsch bereits vor der Auslieferung an die Automatisierungshardware an.
Den USB-Dongle bringt B&R auf Wunsch bereits vor der Auslieferung an die Automatisierungshardware an.Bild: B&R Industrie-Elektronik GmbH

Betriebsstunden manipulationssicher zählen

Mit Technology Guarding schützen Maschinen- und Anlagenbauer nicht nur ihre eigenen Produkte, sie können auch ihren Kunden wertvollen Schutz bieten. So lassen sich z.B. an der Maschine die Betriebsstunden manipulationssicher mitzählen. Produkte können nicht unbemerkt hergestellt werden und dann etwa illegal den Weg auf den Markt finden. Hersteller, die Leasing-Modelle für ihre Maschinen anbieten, können mit dieser Funktion sicherstellen, dass die Abrechnung der Betriebsstunden auf den Maschinen korrekt ist.

Technology Guarding ist also eine leistungsstarke Funktion, um sowohl bestehende als auch neu entwickelte Automatisierungssoftware zu schützen – einschließlich der von den Anwendern der B&R-Plattform entwickelten proprietären Angeboten. Sowohl der Automatisierungsanbieter als auch die Kunden arbeiten mit Technology Guarding, um skalierbare Geschäftsmodelle abzubilden, geistiges Eigentum zu sichern und die sachgemäße Anwendung der Technik zu garantieren. Die Automatisierungslösung basiert auf CodeMeter mit weltweit genutzten Verschlüsselungsstandards und erlaubt die vielfältige und uneingeschränkte Monetarisierung von Softwarefunktionen. Das Schutzkonzept wurde so aufgesetzt, dass es in die bestehende SAP-Systeme und Arbeitsabläufe des Automatisierungsanbieters eingefügt werden konnte. Im Ergebnis können die Anwender von B&R-Technik genau die Softwarefunktionen kaufen, die sie tatsächlich brauchen, was ein außergewöhnlich hohes Maß an Flexibilität bedeutet. Die Lizenzierung läuft auf einem von B&R betriebenen Server und wurde geschickt in das Automation Studio integriert, sodass die Aktivierung und Verwaltung der Lizenzen nahtlos wie möglich funktionieren. Anwender können den Live-Status ihrer Lizenz über das Technology-Guarding-Portal oder direkt im Automation Studio abrufen.

Die Lizenzierungslösung CodeMeter läuft unauffällig im Hintergrund. Die Lizenzen können entweder in einem CmStick/B oder CmStick/C gespeichert werden, die jeweils im B&R-Design von Wibu-Systems produziert werden. Für die Erstinstallation der Maschine wird der USB-Dongle zusammen mit der B&R-Hardware ausgeliefert. Der Anwender kann die erforderlichen Lizenzen kaufen und im USB-Dongle speichern, was auch für neue Funktionen so erfolgt. Eine Besonderheit dieser SmartCard-basierten Schutzhardware ist die Möglichkeit, Betriebsdaten auf den Dongles zu speichern. Das sichere Speichern von Informationen ist extrem wichtig für Automatisierungstechniker. Die USB-Schutzhardware kann am Einsatzort leicht ausgetauscht werden, was etwa beim Hinzufügen neuer Komponenten in eine Automatisierungsinfrastruktur notwendig ist. Diese Eigenschaft sorgt für eine schnelle und einfache Wartung und passenden Service vor Ort. Für noch mehr Flexibilität, jedoch ohne den großen Vorteil des sicheren Speichers, können die Lizenzen über CmActLicense in softwarebasierten Containern gespeichert werden.

Kein Einfluss auf Funktionalität und Leistung

Die Lizenzierung mit CodeMeter wurde so unauffällig wie möglich in die Oberfläche der B&R-Software integriert, ohne die Einsatzflexibilität oder die Funktionalität zu beeinträchtigen. Dazu gehört z.B., den aktuellen Status der Lizenzen direkt im Web-Portal für Technology Guarding zu überwachen – ein Muss in einer Branche, in der oft eine große Anzahl an Geräten mit vielen verschiedenen Lizenzen gleichzeitig betrieben wird. Ganz flexibel können Lizenzen über eine SOAP-Schnittstelle einfach deaktiviert, zurückgegeben und wieder aktiviert werden. Alternativ können Lizenzen mit festen Ablaufdaten versehen werden, was den Lizenzierungsprozess der in der Industrie üblichen Offline-Szenarien erleichtert.

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