Neuanlagen flexibel und offen planen

Aus Fehlern der Vergangenheit lernen

Im Geschäftsfeld Supply Chain unterstützt Körber Unternehmen auch dabei, bestehende Anlagen durch neue Funktionsbereiche und Lösungen zu erweitern.
Im Geschäftsfeld Supply Chain unterstützt Körber Unternehmen auch dabei, bestehende Anlagen durch neue Funktionsbereiche und Lösungen zu erweitern. Bild: Körber Geschäftsfeld Supply Chain

Körber unterstützt im Geschäftsfeld Supply Chain Unternehmen bei ihren Bestandsanlagen durch mechanische, elektrotechnische Aktualisierung der Intralogistik sowie das Updaten der Automatisierungstechnik und die Implementierung neuer Materialflussrechner (MFR) bzw. Warehouse Management Software (WMS). Darüber hinaus fordern Kunden aber immer wieder auch eine Erweiterung der Anlagen mit neuen Funktionsbereichen und neuen Lösungen, um die existierenden Anlagen an neue unternehmerische Herausforderungen oder geänderte Prozesse in ihrem Geschäft anzupassen. Das klingt einfach, ist aber mit Problemen behaftet.

Oft wurden Anlagen bei ihrer Installation auf die zu dem Zeitpunkt bestehenden Anforderungen hin angepasst oder, unter dem Druck der einzuhaltenden Budgets, keine potentiellen Erweiterungsmöglichkeiten umgesetzt. Zugleich wurden häufig mögliche Änderungen im Geschäft des Unternehmens und die daraus folgenden Einflüsse auf seine Anlage nicht mitbedacht. Die potentielle Unternehmensentwicklung wird selten einkalkuliert, was zu Anlagen führt, die gut auf den Ist-Zustand angepasst sind, aber nicht auf die Zukunft.

Unternehmensentwicklung im Blick

Für die Planung neuer Anlagen ist es dementsprechend unersetzlich, dass neben der Integrationsfähigkeit auch der potentiellen Unternehmensentwicklung eine Hauptrolle zugedacht wird. Sonst steht man auch in Zukunft wieder vor Herausforderungen, wie sie aktuell bei Retrofit-Projekten häufgig auftreten. Dabei wird es notwendig, die bestehende Anlage aufzutrennen und einen neuen Anschlusspunkt zu schaffen, bevor dann tatsächlich der neue Anlagenteil montiert werden kann. Komplexer ist allerdings die folgende elektrische Anbindung und Integration in die Automatisierungstechnik, denn es kann notwendig werden, in die vorhandene Anlagentechnik einzugreifen oder aber Teile der Bestandsanlage in einen neuen Steuerungsteil zu übernehmen. Im laufenden Betrieb kann das für Unternehmen sehr aufwendig sein. Parallelbetriebszeiten werden erforderlich mit entsprechenden Fall-Back-Szenarien, um den laufenden Betrieb abzusichern. Wie können diese Aufwände und Risiken bei der Planung und Realisierung von Neuanlagen für zukünftige Anlagenerweiterungen und technologische Aufrüstungen reduziert werden? Hierfür ist es nötig, auf Erfahrungen aus dem Retrofit zurückzugreifen und diese weiterzudenken.

Skalierbarer Bedarf durch Modularität

Bei der Anlagenplanung gilt es bereits bei der Datenanalyse darauf zu achten, welche Wachstumsfaktoren berücksichtigt werden, welche potentiellen Entwicklungen im Geschäft der Kunden zu erwarten sind, welche Einflussfaktoren es dabei gibt oder wo sich zukünftige Pain Points herauskristallisieren könnten. Das kann z.B. die weitere Verknappung von Arbeitskräften sein, die es nötig macht, in der Intralogistik die Vollautomatisierung von Kommissioniertätigkeiten einzukalkulieren. Ein Goods-to-Robot-Pickarbeitsplatz ist heute bereits wirtschaftlich umsetzbar, was noch vor einigen Jahren als Utopie galt. Wieso diesen also nicht vorausdenken und Anschlussmöglichkeiten für den Bedarfsfall schaffen.

Das beleuchtet einen weiteren wichtigen Ansatzpunkt, der für mehr Flexibilität von Neuanlagen sorgt – die Modularität von Lösungen. Wenn ein heutiger Goods-to-Person-Pickarbeitsplatz bereits morgen eine Goods-to-Robot-Station sein kann, dann ist es klar von Vorteil, die Möglichkeit bei der Planung und Projektierung der Anlage bereits vorzusehen. Modulare Lösungen, die von ihrem Design her dafür vorgesehen sind, bei Bedarf skalierbar erweitert zu werden und zwar nicht nur durch gleiche Module, sondern bei Bedarf auch durch Module mit anderen Funktionen, die den neuen Herausforderungen des Kunden entsprechen, schaffen Integrationsmöglichkeiten, die alten Anlagen heute noch fehlen.

Nachrüsten ohne zu starke Einschränkungen

Doch so einfach und nachvollziehbar, wie dieser Schluss klingt, ist es nicht. Im Bereich der Supply Chain müssen wir Modularität immer ganzheitlich betrachten, also angefangen bei der Mechanik über die Automatisierungstechnik bis hin zur Software im Bereich Materialflusssteuerung und WMS über die gesamte Anlagentechnik hinweg. Wenn Unternehmen neue Anlagen planen, gilt es daher darauf zu achten, diejenigen Partner und Lösungen auszuwählen, die im Solution Design und in der Produktentwicklung ein großes Augenmerk auf die Modularität der Lösungen und auf standardisierte Schnittstellen in sämtlichen Bereichen legen.

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