Trennschalterhaube für UL-konforme Anlagen

Schaltanlagen für den nordamerikanischen Markt

Trennschalterhaube für UL-konforme Anlagen

Europa, Asien, Amerika – große Markenartikelhersteller etwa aus der Sport- und Bekleidungsindustrie agieren weltweit. Bei Produktion und Logistik setzen solche Unternehmen bevorzugt in möglichst vielen Standorten die gleichen Maschinen und Anlagen ein. Für Maschinenbauer, die entsprechend international aufgestellt sind, bieten sich dadurch große Chancen. Allerdings gilt es für Schaltanlagenbauer, die als Zulieferer für den Maschinen- und Anlagenbau eine wichtige Rolle spielen, die nationalen Besonderheiten der Märkte zu beachten. Ein typisches Beispiel ist die Norm UL508A, die vorsieht, dass Schaltschränke, die im internationalen Markt zum Einsatz kommen, mit speziellen Schließsystemen ausgerüstet sein müssen.

 (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)
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Maschinen und Anlagen ‚Made in Germany‘ sind rund um den Globus gefragt. So liefert beispielsweise die Beumer Group aus Beckum seine Anlagen für die Intralogistik international an verschiedene Kunden. In den Bereichen Förder- und Verladetechnik, Palettier- und Verpackungstechnik sowie Sortier- und Verteilanlagen gilt das Unternehmen als weltweit führend. Auch international tätige Sportartikelhersteller zählen zu den Kunden. Diese verwenden die Anlagen von Beumer unter anderem auch in Standorten in Nordamerika. Einen Teil der elektrischen Ausstattung der Anlagen bezieht Beumer bei Ripploh Elektrotechnik. Der Spezialist für Schaltanlagen und Automatisierungstechnik übernimmt für Beumer sowohl die Elektroplanung als auch die Fertigung der Schaltanlagen. Der Schaltanlagenbauer setzt auf eine Optimierung sämtlicher Prozesse innerhalb des Unternehmens. Damit wurde erreicht, dass die ursprünglich eher handwerklich geprägte Fertigung heute im industriellen Maßstab und in vielen Bereichen stark automatisiert abläuft. Grundlage hierzu ist ein durchgängiges Engineering, das in der Elektroplanung auf Eplan Electric P8 und in der 3D-Aufbauplanung auf Eplan Pro Panel basiert. Auch in der Produktion setzt das Unternehmen auf Automatisierung: CNC-Maschinen zur Flachteilbearbeitung gehören genauso zur Ausstattung wie Maschinen zur automatischen Kabelkonfektionierung. Eine hohe Effizienz wird aber auch dadurch erreicht, dass die Schaltanlagen schon zu Beginn des Engineerings weitgehend geplant werden. „Modularisierung und Standardisierung spielen eine entscheidende Rolle, wenn man den Schaltanlagenbau industriell anbieten möchte“, meint der Geschäftsführer Andreas Ripploh. Daher versucht man bereits in der Elektroplanung einen hohen Grad an Standardisierung zu verwirklichen, so dass einmal geplante Module in verschiedenen Schaltanlagen wieder verwendet werden können.
 (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)
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US-Markt stellt hohe Anforderungen

Niederspannungsschaltanlagen für den US-amerikanischen Markt müssen besonderen Anforderungen genügen. Sicherheit spielt dort eine große Rolle. Maschinen und Anlagen dürfen nur nach einer erfolgten Abnahme in Betrieb genommen werden. Eine der Anforderungen von Beumer an Ripploh ist daher, dass die Schaltanlagen problemlos eine UL-Zulassung erhalten. Hier muss Ripploh einige Besonderheiten beachten, die in den auf den europäischen Märkten gängigen IEC-Normen so nicht zu finden sind. Ein typisches Beispiel ist die Norm UL508A. Darin ist festgelegt, dass konstruktiv verhindert werden muss, dass Teile in der Schaltanlage bei geöffneter Tür unter Spannung stehen. Es ist sicherzustellen, dass die Tür nicht geöffnet werden kann, wenn die Anlage unter Spannung steht. Und anders herum darf sich die Anlage nicht unter Spannung setzen lassen, wenn noch nicht alle Türen verschlossen sind. Eine besonders elegante Lösung, mit der sich diese Anforderung umsetzen lässt, ist die Trennschalterhaube, die Rittal für sein Schaltschrankprogramm TS 8 anbietet. In die 125mm breite Trennschalterhaube wird ein Betätiger für einen Trennschalter integriert. Nur wenn dieser betätigt ist und so die Komponenten im Schaltschrank spannungsfrei geschaltet sind, lässt sich die Schaltschranktür öffnen. Realisiert ist diese Funktion über eine spezielle Betätigungsmechanik. Auch eine komplette Schaltschrankreihe lässt sich mit einer einzigen Trennschalterhaube sichern. Dazu wird die Tür des nächsten Schaltschrankes über eine Nebentürverriegelung mitbetätigt. Die Tür des Schaltschrankes direkt neben der Trennschalterhaube lässt sich nur schließen, wenn alle weiteren Türen bereits geschlossen sind. Und erst danach kann der Hauptschalter die Schaltanlage mit Spannung versorgen.

 (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)
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Standardanlage muss nicht geändert werden

Für Andreas Ripploh ist die Trennschalterhaube eine ideale Lösung: „Der wichtigste Vorteil der Trennschalterhaube ist, dass wir so den Rest der Schaltanlage insgesamt nicht ändern müssen.“ Der zusätzliche Platzbedarf bei dieser Lösung ist mit 125mm gering. Abgesehen von diesen 125mm kann die ursprünglich geplante IEC-konforme Anlage unverändert weiterverwendet werden. „Dieses Konzept passt optimal zu unseren Grundsätzen der Standardisierung und Modularisierung“, so Ripploh weiter. Da die Trennschalterhaube so wie viele andere Komponenten bei Rittal über eine UL-Zulassung verfügt, entspricht sie den Anforderungen der UL508A. Die UL-Anlagenabnahmen sind bei Ripploh daher immer völlig problemlos gewesen. Bei dem Unternehmen werden die Trennschalterhauben aber auch noch für andere Zwecke verwendet. In dem 125mm breiten Modul lassen sich etwa auch kleine Optionsbaugruppen unterbringen. „Bei solchen kundenspezifischen Ergänzungen, müssen wir dann nicht einen kompletten zusätzlichen Schaltschrank verwenden“, erläutert Ripploh den Vorteil. Außerdem kann wiederum der eigentliche Schaltschrank unverändert aus der Standardversion übernommen werden. Ein typisches Beispiel für eine solche Optionsbaugruppe ist etwa ein Schnittstellenmodul zur Kommunikation über Lichtwellenleiter.

 (Bild: Rittal GmbH & Co. KG)
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