PwC-Studie zeigt Probleme bei der Umsetzung von ESG-Zielen

Große Ambitionen, geringer Tatendrang

Weltweit setzen sich Unternehmen ESG-Ziele, doch nur 6 Prozent realisieren die dafür erforderlichen Maßnahmen in voller Konsequenz, so eine Studie der Beratungsgesellschaft PwC. Demnach befinden sich 53 Prozent noch in einem relativ frühen Stadium der ESG-Transformation und setzen lediglich grundlegende Maßnahmen wie den Ausgleich von Kohlenstoffemissionen durch CO2-Zertifikate um. Mehr als 900 Führungskräfte weltweit wurden für die Studie zum Status quo ihrer ESG-Transformation befragt. Die Ergebnisse deuten laut PwC darauf hin, dass viele Unternehmen mit der Umsetzung der teilweise komplizierten und schwierig zu messenden Maßnahmen hadern, wie etwa bei der Neugestaltung von Produkten oder der Verbesserung von Vielfalt und Integration. Eine kleine Gruppe fortgeschrittener Unternehmen, die in der Studie als ESG-Champions kategorisieren werden, bemüht sich indes, ESG-Maßnahmen in ihre gesamte Wertschöpfungskette einzubinden, um sich selbst und ihre Lieferanten nachhaltiger und wettbewerbsfähiger zu machen.

Wachsender Druck von vielen Seiten

Unternehmen stünden unter enormem Druck, so die Studienautoren. Die Auswirkungen der Pandemie sowie des Krieges in der Ukraine halten an und haben u.a. Unterbrechungen der Lieferketten, Rohstoffknappheit und eine wachsende Inflation zur Folge. Gleichzeitig werden Unternehmen von Verbrauchern, Beschäftigten Investoren und Aufsichtsbehörden immer stärker dazu angehalten, ihr Geschäft so umzugestalten, dass es einer wachsenden Zahl von Umwelt- und Sozialstandards entspricht.

ESG-Champions setzen auf Tempo, Ganzheitlichkeit und Transparenz

Die Studie zeigt, dass sich die Einstellung gegenüber der Transformation zu ESG-getriebenen Geschäftstätigkeiten als Treiber für Widerstands- und Wettbewerbsfähigkeit stark verändert hat. Die Gruppe der Champions tätigen unter diesen Vorzeichen hohe Investitionen und verzichten auf kurzfristige Gewinne, um ihr Unternehmen langfristig nachhaltig zu gestalten. Sie verfügen über detaillierte, kurz- und langfristige Roadmaps, die die meisten ihrer Wertschöpfungsketten abdecken. Außerdem haben sie einen Überblick hinsichtlich der Menschenrechtsrisiken in ihren Wertschöpfungsketten sowie robuste, produktspezifische Standards für Bereiche wie den Tierschutz oder die Rohstoffbeschaffung. Mehr als 70 Prozent ihrer Produkte und Dienstleistungen stehen im Einklang mit ESG-Zielen. 81 Prozent der Champions richten ihre Geschäftsmodelle in erheblichem Maße neu aus, indem sie beispielsweise auf zirkuläre Geschäftsmodelle umstellen oder ihr Produktportfolio an die ESG-Ziele anpassen. Im Vergleich dazu tun dies nur 15 Prozent der anderen Unternehmen. ESG-Champions sind darüber hinaus auch bei der Digitalisierung weiter und verfügen über ein höheres Maß an Datentransparenz und -zugänglichkeit. 81 Prozent geben an, dass ihre ESG-Daten vollständig verfügbar sind und für die Entscheidungsfindung genutzt werden. Zum Vergleich: Nur 13 Prozent der Unternehmen abseits der Champions behaupten das von sich.

Woran hakt es?

Die meisten Unternehmen geben an, dass unzureichende IT-Infrastrukturen, ein Mangel an digitalen Lösungen und ein eingeschränkter Datenzugang zu den größten ESG-Herausforderungen gehören. Weil sich die digitalen Fähigkeiten vieler Unternehmen noch in der Entwicklung befänden, seien diese Ergebnisse nur wenig überraschend, so die Autoren.

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