Anschlusstechnik für Kupfer und Licht

Anschlusstechnik für Kupfer und Licht

Ob Industrial-Ethernet oder Profinet – die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Anschlusstechnik in der Feldverkabelung wachsen stetig. Entscheidend für eine hochwertige Installation ist das Zusammenspiel aller Leitungs- und Steckverbinderkomponenten – und das richtige Werkzeug. Weil die Konfektionierung jedoch immer einfacher wird, wird auch immer weniger Werkzeug benötigt.
Die industrielle Kommunikation erfolgt häufig nicht unter idealen, sondern unter extremen und rauen Einsatzbedingungen. Daher muss der Anwender bei der Auswahl der Komponenten neben den übertragungstechnischen Eigenschaften auch stets die Umgebungsbedingungen im Blick haben:

  • • Erfolgt der Einsatz innerhalb oder außerhalb des Schaltschrankes?
  • • Ist die Verbindung mechanischen und thermischen Belastungen ausgesetzt?
  • • Gibt es elektromagnetische Störeinflüsse?
  • • Wie lang darf die Leitung maximal sein?
  • • Wie hoch ist die geforderte Datenrate?

Diese Faktoren haben einen beachtlichen Einfluss auf die Auswahl der richtigen Komponenten und deren Verbindungstechnik. Fällt die Entscheidung auf eine kupferbasierte Lösung, ist der Einsatz von robusten RJ45-Steckverbindern mit IDC-Anschlusstechnik sinnvoll – IDC steht dabei für Insulation Displacement Connection (siehe Kastentext). Bei der Wahl eines optischen Systems mit Steckverbindern der Typen LC, SC, SC Duplex oder SC-RJ setzt sich je nach Fasertyp der mechanische Spleiß oder eine einfache Klemm-/Cleave-Technik bei der Feldinstallation mehr und mehr durch.

Kupfer-Konfektionierung für Feld oder Schaltschrank

Unabhängig vom eingesetzten Steckverbinder-System – RJ45, Push-Pull oder Variante 6 – kommt bei der Feldinstallation zunehmend die bequeme und sichere IDC-Anschlusstechnik zum Einsatz. Aber auch bei der vermeintlich einfachen Installation mittels feldkonfektionierbarer Steckverbinder gibt es einiges zu beachten. Wichtig ist dabei nicht nur, dass die mechanischen Leitungsparamter – wie etwa der Durchmesser – zum gewählten Steckverbinder passen, sondern auch, dass das verwendete Mantelmaterial und der Litzenaufbau freigegeben sind. Denn nur dann kann eine langlebige Kontaktierung erfolgen. Die von Phoenix Contact entwickelten Schneiden des neuen Steckverbindertyps ‚RJ45 Industrial‘ sind so konzipiert, dass nicht nur die Erstkontaktierung sicher gelingt. Auch unter extremen Bedingungen über einen langen Zeitraum ist die Kontaktierung der Litze im Steckverbinder gemäß EN60352-4 sichergestellt. Mithilfe des Absetzwerkzeuges wird der Mantel der Leitung entfernt, und der Schirm wird auf Länge gebracht. Je nach Leitungstyp muss dann lediglich der Twist oder die Verdrillung der Einzeladern aufgelöst werden. Positioniert werden die Adern gemäß Aufdruck auf dem Kabel-Manager. Im dann folgenden Schritt wird die Ader auf Länge geschnitten und die Beschaltungsklappe von Hand geschlossen. Damit ist die Verbindung fertig. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob der RJ45-Steckverbinder in der Schutzart IP20 im Schaltschrank eingesetzt wird, oder ob er als Variante 14 des Push-Pull-Steckverbinders in der Schutzart IP65/67 im Feld zum Einsatz kommt.

Konfektionierung der Polymer-Optischen Faser (POF)

Für Steckverbindersysteme mit polymeroptischer Faser (POF, auch optische Polymerfaser genannt) – wie etwa SC-RJ, Push-Pull oder Variante 6 – hat sich eine präzise Schneidetechnik etabliert. Mithilfe eines neu entwickelten Abmantelwerkzeugs wird der Kabelmantel auf einfache Weise entfernt. Der Einsatz dieses Werkzeuges stellt sicher, dass die empfindlichen Fasern im Inneren der Leitung nicht aus Versehen beschädigt werden. Das Füllmaterial der Leitung wird zunächst mit der Aramid-Schere aus dem Werkzeug-Set abgeschnitten. Dann kommt das eigentliche Konfektionierwerkzeug zum Einsatz. Die beiden freigelegten Fasern werden gleichzeitig auf eine Länge gekürzt – ein wichtiger Schritt, um später auch Duplex-Steckverbinder verarbeiten zu können. Nach diesen Vorbereitungen wird dann – je nach Steckverbindertyp – der Knickschutz mit der Zugentlastungsrändelung aufgeschoben. Anschließend erfolgt die eigentliche Konfektion der Einzeladern mit einer speziell von Phoenix Contact entwickelten Präzisionsklinge. In diesem seriellen Prozess wird mit einer reproduzierbaren Qualität eine Faserstirnfläche erzeugt, die nicht umständlich nachpoliert werden muss. Diesen Vorteil bieten Konfektioniersysteme mit schwingender oder drehender Klinge nicht, da sich die Schnittposition zum Faserkern mit jeder Konfektion ändert. Zuletzt werden nur noch die Fasern in den Ferrulen verschraubt, und schon ist die Verbindung hergestellt.


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